„Den Apollonen dürstet“
Diese Serie mit immer wieder kehrenden Elementen von Apollonen, Weingeistern & Goldybirds besticht durch Einmaligkeit, Unverwechselbarkeit und Faszination. Mystisch, dionysisch, narrativ und rätselhaft erscheinen diese Kunstwerke. Die entfliehenden Weine sind charakteristisch und wiederholen sich immer wieder in unterschiedlichsten Variationen. Strahlend und dominant sind die satten Spritzer und fliesenden Liquids auf der Leinwand, sie verdrängen alles sichtbare und rücken für den Betrachter überirdisch in den Vordergrund. Die teilnehmenden Objekte agieren immer als Statisten und Beobachter der Szenerie.
Bei den Schaffensprozessen höre ich ausnahmslos ein und das selbe Lied immer und immer wieder bevor ich die entfliehenden Energien mit der Leinwand vermähle und das Werk zum strahlen bringe.
Requiem in d-Moll KV 626 1791 Wolfgang Amadeus Mozart
Gedanken von Dipl. Ing. Peter Thuswaldner über die Apollonen 2019 Berchtoldsvilla
Kaum in einem künstlerischen Werk besteht so unmittelbar die Gefahr, dass man in seiner Einschätzung so völlig danebengreifen kann, wie das in den Arbeiten von Thomas Selinger der Fall ist. Das beginnt bereits mit der Wahl seiner rätselhaften Titelfiguren, die er Apollonen nennt, die aber als Abkömmlinge des griechischen Sonnengottes so gar nicht recht taugen wollen. Zu spaßig, zu unernst, zu unpathetisch und auch viel zu ungepflegt stellen sich seine Kunstgeschöpfe dar, um ein Schönheitsideal oder auch nur Aspekte davon zu verkörpern. Jedenfalls tauchen diese Herrschaften auf und es entsteht eine Geschichte, mit der der schöne Apoll nicht gerechnet hat. Was soll er tun? Soll er sie verdursten lassen? Soll er sie ersäufen, soll er sie seinem Gegenspieler Dionysos überlassen? Irgendwie sollte er damit fertig werden; oder es bleibt dem Betrachter überlassen, eine skurrile Erzählung zu vollenden und den Gott aus einer peinlichen Lage zu befreien.
Alle Rechte vorbehalten. Text, Bilder und Idee Thomas Selinger
Radiointerview Dorfradio
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